Lysmata boggessi

Lysmata boggessi
Lysmata boggessi

Durch Zufall habe ich am 9. November 2012 bemerkt, dass mein Lysmata boggessi Weibchen ein Gelege am Bauch mit sich rumträgt. So habe ich ein 20 Liter Dennerle Nano Becken angesetzt und das Weibchen mit etwas Algen und einer Toten Muschelschale eingesetzt. Das übersetzen in den neuen Cube habe ich mit einer Plastikschale gemacht.
 

Dennerle Cube 20 Liter
Dennerle Cube 20 Liter

 

So nun ging es drum wie lange das gehen würde bis sie ihren Nachwuchs abwirft. In dieser Zeit habe ich ein Paar Aufnahmen gemacht.

Hier das Muttertier kurz vor dem Ablaichen.

Am 12. November 2012 ist es den geschehen. Aber am Tag und nicht in der Nacht bei Dunkelheit. Leider hat das Weibchen hier nicht alle Jungtiere freigegeben und ich musste mich nochmals gedulden.

Im Anschluss ein paar Aufnahmen der geschlüpften L. boggessi.

Hier das Muttertier nach dem Ersten Ablaichen.

In der Nacht auf den 13.November 2012 wurde ich den erlöst. Am Morgen ist das Becken voll kleiner Lysmata boggessi gewesen.

Ebenfalls ist die Häutung auch ohne Probleme über die Bühne gegangen. Hier durfte die Mutter nun den Cube verlassen und wurde in einen kleinen Behälter umgesiedelt und an das Aquariumwasser wieder langsam angewöhnt.

Am Mittag wurde die erste Fütterung mit geschlüpften Artemia Cysts AF 430 Eiern gemacht. Die ich am Tag davor Angesetzt habe. Nun läuft in meiner Cysts – Box (http://hennings-miniriff.jimdo.com/nachzuchten/aufzuchtfutter/arteia-cystes-af/) immer eine Kultur, die am Morgen zugegeben wird und der Rest in einer Petrischale für den Abend im Kühlschrank zwischen gelagert wird.

So nun geht es darum da Aufzuchtbecken immer schön sauber zu halten. Hier werden täglich 1/3 Wasser mit einem Luftschlauch abgesaugt. Hierbei wird der Boden gereinigt/abgesaugt.
Das Abgesaugte Wasser fange ich in einem Eimer auf. Dieser wird jedes Mal auf Juvenile Lysmata boggessi untersucht und via eine Pipette in einen kleinen Plastikbehälter von ca. 10x15cm und einer Höhe von 5cm umgesetzt. Nachdem die Kontrolle im Eimer abgeschlossen ist dürfen die kleinen Babys wieder zu ihren Kameraden zurück.
Erstaunlich zu beobachten ist wie Lichthungrig diese Jungen Lysmata boggessi sind. Habe hier mal eine LED Lampe neben die Plastikschale gelegt und es geht ruck zuck und es sammeln sich alle in dem Strahl. Dies ist unteranderem für mich eine kleine Kontrolle ob ich da nicht auch ein Totes Tier wieder einsetze.

So mal wieder ein kleines Update. Wenn ich hier den Ausschnitt mache geht bereits dies nicht mehr mit den gleichen Massen. So merkt man doch dass sie wachsen. Zurzeit habe ich den Eindruck dass ich noch nicht grosse Verluste hinnehmen musste. Es schwirren immer noch gut 100 Exemplare im Cube herum.

Hier ein paar Bilder nach den ersten 15 Tagen.

Über das Wochenende fand in Sindelfingen die Fisch und Reptilmesse statt. Hier wurden für die 3 Tage meine Töchter fürs Füttern instruiert. Dies wurde auch bravurös übernommen. Leider habe ich hier nicht an die Dichte im Cube gedacht und so ist mir dieser etwas zu hoch angestiegen 37.2 ppm und ich musste da ein paar Verluste hinnehmen. Schätze dass ich noch so ca. 50-70 Tiere habe.

Im Verlauf dieser Woche, trotz regelmässigen Wasserwechsels, haben sich diverse Algen an Wänden und Heizstab gebildet. Leider konnten dies mit dem herkömmlichen Absaugen beim WW nicht mehr gereinigt werden. So habe ich mich entschlossen ein Wechsel des Cube vorzunehmen. Das heisst habe bis zu ¼ Wasser abgesaugt und den Rest in den neuen Cube getan. Im Anschluss wurde dieser wiederum mit ¾ Wasser aus dem laufenden Becken ergänzt. Der Cube wurde gereinigt, mit Essigessenz und wieder bereitgestellt.

Hier möchte ich mal den Dreck, sowie die benötigten Utensilien Vorstellen, die es für so einen Wasserwechsel benötigt.
Als erstes kommt immer ein Scheibenreiniger zum Einsatz, der von Tera ist hier besonders geeignet, da man nicht ins Becken greifen muss. Im Anschluss sauge ich über einen Luftschlauch den Boden sowie den freischwimmenden Dreck ab. Im Anschluss sauge ich mit dem 5mm Schlauch über das Artemiasieb nochmals bis ca. 50% des Beckens ab. Das Artemiasieb hat den Vorteil dass man nicht noch weitere Larven absaugt.
Im Salzeimer hat man nun den abgesaugten Dreck sowie Larven. Diese gilt es nun wiederum abzusaugen und in das Aufzuchtbecken zurückzuführen. Hierbei nehme ich eine LED-Taschenlampe zu Hilfe. Die kleinen sind Lichthungrig und so kann man sie am besten Finden. Ein gefundenes Tier wird dann mit der Pipette eingesogen und in die Auffangschale übergesetzte, die vorgängig mit etwas Aquariumwasser gefüllt wird.
Nach mehrmaliger Kontrolle im Eimer ob sich da noch ein Tier befindet wird dann die Auffangschale im Aufzuchtbecken ausgekippt und das Becken wird mit Aquariumwasser bis zur Markierung ergänzt.

Es ist ganz unterschiedlich wie viele Larven abgesogen werden. Ich habe hier so zwischen 10-40 Tiere schon Übersiedeln müssen. Es lohnt sich dieser Aufwand, ansonsten hat man schnell mal keine Larven mehr im Aufzuchtbecken.

Leider gibt es auch immer wieder ausfälle. Weiss nicht wieso aber ich glaube die Natur hat es so eingerichtet.

Hurra habe die erste Umgewandelte Larve auf einem Bild aufnehmen können.
Am 30 Tag habe ich das Gefühl gehabt das sich hier die erste Häutung bei einer Larve vollzogen hat. Leider ist sie immer am Boden in der hinteren Ecke gesessen wo man durch die vielen Artemia Cysts kein scharfes Bild erhält. Nun ist es mir aber Heute geglückt sie einmal an einem anderen Ort zu finden und so durfte ich das erste Bild einer Erstgehäuteten L. Boggessi Larve mache.
Auf dem Bild kann man nun auch in etwa Abschätzen wie gross diese Geschlüpfte L. boggessi ist, als vergleich kann man hier die Artemia Cysts nehmen.

Seit dem 30 Tag gebe ich auf die ca. 16 Liter Wasser ca. 0.2ml Jod alle 3 Tage dazu.

So Heute habe ich nochmals einen Totalreinigung vorgenommen. Da es bei uns ziemlich kalt gewesen ist musste ich bei meiner Artemia Cysts Wintermassnahmen treffen. Habe da leider nur noch 26° erreicht. Dadurch habe ich auch Eier und Kapseln im Aufzuchtbecken gehabt. Diese wollte ich für das neue Stadion nicht mehr in der Aufzucht haben.
Beim Absaugen konnte ich aus meinem Eimer 54 Tiere nochmals in das kleine Plastikbecken umsiedeln. Insgesamt sind nach meiner Meinung bis zum 33 Tag 8 Umgewandelt.

Ab dem 32 Tag wird auch mit anderem Futter noch zu gefüttert. Hier benutze ich Frost Cyclops, Lobstereier. Im Weiteren wurde noch ein Weichfutter, Granulat bestellt, von Naturefood das Supreme Artemia Marin.

Am 44 Tag sprich am 26. Dezember habe ich wieder einen Totalwasserwechsel, inkl. Reinigung des Cube gemacht. Danach ist ein Stein ins Becken gekommen. Wo sich die Jungen Garnelen dran Festhalten können, respektive auch verstecken.

Ja und nach dem Einsetzen des Steines habe ich leider fast keine Möglichkeit mehr gehabt ein scharfes Bild der L. boggessi zu machen. Ja dies hat mich gestört und so habe ich ein paar Alte Montipora-Platten mit 30% Wasserstoffperoxid gebleicht und über 1 Woche in Osmosewasser nachbehandelt, dieses wurde jeden Tag ausgetauscht.
Am 3. Januar 2013 habe ich dann eine weitere Häutung erlebt. Die erste Häutung nach der Umwandlung ist am 62 Tag gewesen.

 

Da die 4 Nachzucht anstand musste ich mir wieder Platz Schafen. Hier habe ich mich Entschieden einen weiteren Cube in Betrieb zu nehmen. Diese sollte nun mit dem neu Aufbereiteten Montipora - Platten bestückt werden. Hier habe ich die Möglichkeit unter diese Platte die Tiere zu beobachten und auch wieder Bilder zu machen. So wurde nochmals das Becken geleert und ich habe da noch 22 umgewandelte L. boggessi gehabt. Diese in den neuen Cube mit der Platte, Heizung und Luftschlauch rein.
Als ich da am nächsten Morgen reingeschaut habe traf mich der schlag. Alle L. boggessi lagen tot auf dem Aquariumboden. Was ist da los? Luftblasen Normal, Temperatur 25°, Dichte 34.6 ppm, Test Nitrit/Nitrat 0/0. Ja so habe ich dann den PH-Wert kontrolliert und da hat es mich dann fast aus den Socken gehauen, denn dieser zeigte mir einen Wert von 6.2 ppm an. So da ist der Fall klar gewesen. Die aufbereiteten Monti-Platten haben trotz dieser Reinigung noch immer zu vielen Stoffen in ihrem Skelett gehabt und diese in dem Kleinem Becken fertig bekommen den PH-Wert so zu senken.

Ja und somit endet leider hier die erste Aufzucht der L. boggessi.
Da aber weitere Zuchten vom 26.12.12, 2.1.1.13, 8.1.13  und 17.1.2013 am Laufen sind hoffe ich hier nochmals den Beitrag fertig zu stellen, zwar mit anderen Tieren aber damit man auch hier sehen kann wie sie sich Entwickeln und in ihren Einzelnen Tagen aussehen, Häuten und Verhalten.

Wie ja erwähnt ist im 1. Versuch ein Lapsus geschehen, den ich mir hinter die Ohren geschrieben habe. Doch haben mich die Folgezuchten wieder motiviert und so darf ich hier weiter Berichten. Als der Wurf vom 26. Dezember hat sich sehr gut Entwickelt und weist heute am 17. März ja bereits ein Alter von 80 Tagen vor. Dieser Wurf hat sich auch das erste Mal im Alter von ca. 30 Tagen umgewandelt und ist vom Schwimmstadion in das Lauf-Sitzstadium übergegangen. Hier habe ich nun die erste Häutung zwischen dem 48 und 53 Tag erleben dürfen sowie eine zweite Häutung im Beriech von 70 Tagen. Der Wurf besteht zurzeit noch aus 26 Tieren und ich bin mir sicher dass ich hier einige Tier durchbringen werde.

Dies sind noch Bilder vom 2. Wurf im Alter von 39 und 46 Tagen.

und

Unten von einem Alter in zwischen 64 und 68 Tagen

 

 

Hier eine der Häutungen im Bereich von 70 Tagen

Beim 2. Wurf wurde nach der Umwandlung einmal in der Woche ein Wasserwechsel mit 100% durchgeführt. Beim Umsetzen wurden die Juvenilen mit einem kleinen Plastikbehälter umgesetzt.

Becken wurden komplett gereinigt und desinfiziert. Nitratwerte liegen da nach einer Woche bei ca. 25-50. (Messstäbchen von Merckoquant)

 

So und es sind schon wieder 14 Tage vergangen. Im Bereich des 80 Tages hat eine dritte Häutung stattgefunden.

Bei der Grossen Beckenreinigung am 88 Tag habe ich mal wieder die Tiere aufgenommen. Sie weisen eine Körpergrösse zwischen ca. 1.5-2cm vor. Neu Einzug hat ein Stein mit Aiptasia diaphana gemacht. Konnte nach dem ersten Tag noch kein Rückzug oder Reduktion feststellen. Bei diesem Wurf sind es nach 88 Tagen noch 21 Tiere.

 

So bevor meine Nachzuchten in den Handel gehen möchte ich doch nochmal darüber berichten.
Also sie haben nach 140 Tagen eine Grössen von ca. 3cm. Haben sich im Alter von ca. 120 Tagen +/-3 Tagen nochmals Gehäutet.
Bei diesem Wurf haben 21 Tiere überlebt und ich hoffe dass auch dies wiederum schöne Nachzuchten bilden können und der einte oder andere ebenfalls daran Freude findet.

 

Fazit:

Eine Nachzucht der L. boggessi ist eigentlich nicht sehr schwer und kann mit einer gewissen Disziplin auch problemlos bewerkstelligt werden. Es braucht da ein kleine Cube von ca. 20 Liter, Heizstab, Thermometer, Luftmembranpumpe und eine Artemia Nauplien Aufzuchtstation. Genügend Salz und Freude an Nachzucht. Ja und wen man da tägliche Arbeiten für Reinigung und Fütterungen auf sich nimmt kann dies zu einer richtigen Begeisterung führen wie man sieht das diese so kleinen Tiere zu wunderschönen Exemplar heranwachsen. Tiefschläge kann es immer geben aber die führt einen nur weiter auf dem Weg der Nachzuchten.
In dem Sinn wünsche ich allen die es auch Probieren wollen viel Spass.