Gedanken

 

LED hat eine sehr hohe Bandbreite an Modulen. Sich in diesem Dschungel zu Recht zu finden ist nicht immer einfach.
In meinem Vortrag geht es mir nicht darum dem Kunden das Modul für sein Becken zu präsentieren. Sondern ich wollte aufzeigen, dass es immer um die Frage geht, was möchte ich Pflegen und was benötigt das Tier an Licht. Aus diesem Grund kann man auch keine generellen Kaufempfehlungen abgeben.

Dies möchte ich auch nicht. Mit  meinen Gegenüberstellungen der vorgenommenen Messungen kann sich jeder seine eigenen Interpretationen dazu machen und sich ein paar in sich vergleichbare Werte finden, die bei der Entscheidung für sein Produkt als Hilfestellung gedacht sind.
Ich hoffe, dass ich mit diesem PAR/Watt–Wert zumindest bei einem Teil dieser Module aufgezeigt habe, wie die Effizienz sein könnte.
Die PAR-Ausleuchtungsdiagramme sollten auch eine gute Hilfestellung sein bei der Bestimmung zu welchen Becken es geeignet sein könnte.

Kosten pro Watt ist eine Spielerei, aber gibt doch eine Grössenordnung, wo sich die einzelnen Module bewegen. 

 

Natürlich gibt es noch viele andere Gesichtspunkte, die bei einem Kaufentscheid wichtig sind, wie z.Bsp. Verarbeitung, Spektrum, Aufhängung, Kühlung, Steuerung etc.

Bei der Steuerung stellt sich dann die Frage, wie oft stelle ich eigentlich meine Module ein? Benötigt man dafür ein Tab oder muss dieses über den PC mit Bluetooth etc. geschehen. Reicht hier nicht auch eine simple Knopfdruck Programmierung? Sind es nicht wir, die unsere Hersteller zu solchen Sachen wie Sonnenaufgang von West-Ost, Gewitter, Wolkenbildung etc. anstiften und dies dann am Schluss auch bezahlen müssen. Benötigen wir all diese Funktionen überhaupt? In der Regel nehmen wir nur einmal eine Einstellung vor, evtl. Winter-/Sommerzeit ein zweites Mal, jedoch hier in der Regel nur die Zeit. Wenn ich bei meinen vielen Tauchgängen die anderen Funktionen betrachte, ist dies aus meiner Sicht nur ein „nice to have“.
Was ich ebenfalls nicht ganz verstehe, ist die Tatsache, dass man Dioden mit so schlechten Efferenzen verbaut.
An dieser Stelle muss ich wiederum uns als Kunde ein wenig ins Gebet nehmen und hinterfragen, ob wir den da wirklich alle Farben benötigen. Fehlt da eine, ist dieses Produkt schon nicht mehr so gut, wie ein Anderes das sehr viele Farben vorweist.
Über die Spektralen Zusammensetzungen möchte ich mich nicht auslassen, hierzu finden wir genügend Unterlagen, die dazu Auskunft geben, was unseren Pfleglingen gut täte.
Aber zu den Programmierungen der einzelnen Farben, muss ich doch noch einen Kommentar abgeben. Kann man bei den Einstellungen seines Modules das Spektrum ermitteln, oder stellt man sein Modul nach seinem optischen Eindruck ein, ob dies dann für das Tier genau das richtige Spektrum ist steht in den Sternen. Es gibt ein paar Module wo solche Spektrums Verstellung Möglichkeiten verweigern und man sich in einem Spektrum bewegen muss wo unseren Pfleglingen ein gutes Spektrum gewährleistet soll.
Ist es hier der Kunde der möglichst viel Farbe haben möchte, geht es da nicht auch mit anderen Lösungen.

 

Ist LED das richtige Beleuchtungsmittel für unsere AQ?

Bei den vielen Produkten die auf dem Markt sind und immer wieder kommen, wird es immer Module geben, die nicht unbedingt den Ansprüchen unseren Pfleglingen genüge tut. Module mit 500 Dioden, die mit 0.1 Watt oder weniger Leistung betrieben werden, bringen nicht soviel.
Ansonsten erreichen wir mit einem Modul eine Punktstrahlung, welche man in etwa auch mit einem HQI Brenner vergleichen kann. Ob dies unseren Korallen von allen Seiten das nötige Licht zuführen kann, glaube ich kaum. Von diesem Gesichtspunkt aus müsste man für kleine Becken schauen, dass man mehrere Module zum Einsatz bringt. Eine Alternative wäre eine Ergänzung mit T5, wie bei HQI Beleuchtung.
Bei Grösseren Becken würde ich mehrere Module bevorzugen, anstatt eines Längs mit der gleichen Leistung über das Becken zu hängen. Denn bei einem langen Modul sind die PAD’s immer in einer Reihe angeordnet und ich habe so x HQI Brenner und damit ähnliche oder gleiche Probleme, wie bei einem kleinen Becken.
Alternativ könnte man die Module nicht Längs über das Becken hängen sondern in die Tiefe. So würde man seinen Pfleglingen eine optimalere Lichtzufuhr gewährleisten.

 

Ist die LED Technik schon ein Alternative zu der herkömmlichen HQI/T5 Beleuchtung?

Nach meiner Auffassung ist die Technik über die Kinderstube hinaus und man hat schon sehr gute Fortschritte gemacht. So gibt es schon sehr viele Module, bei denen ich die PAD’s (Dioden Paket) tauschen kann und diese, wie einen Brenner oder Röhre nach einer Zeit ersetzen kann. Dies müsste eigentlich auch eine Voraussetzung sein, wenn man sich die Entwicklung/Effizienzsteigerung der Dioden anschaut. Dass wir da nicht die 50‘000 Stunden erreichen, ist eigentlich nichts anderes als bei den T5 oder HQI Beleuchtungsmittel gewesen. Doch ich bin überzeugt, dass diese 30‘000 Stunden im Vergleich zu den herkömmlichen Standardbeleuchtungen erreicht werden und sich somit diese Technik sehr gut rechnet.

Zum Schluss möchte ich mich nochmals bei allen Herstellern und Händlern bedanken, die mich unterstützt haben und mir ihre Produkte zu fairen Preisen abgegeben haben. Ebenso wurde mir ihre Philosophie aufgezeigt, die zu dieser Lösung der Module geführt haben.
Ich möchte nochmals festhalten, dass diese Messungen bei möglichst gleichen Voraussetzungen durchgeführt wurden und nur für den direkten Vergleich in diesem Beitrag aussagekräftig sind. Ob diese PAR-Werte absolut stimmen, weiss ich nicht mit Sicherheit, da ich mein Gerät nie in einem Labor gegenmessen konnte.